Die MERIDIAAN schwimmt wieder! Ein Besuch bei Ruud zeigt Holland von ganz anderer Seite.
Die
Nächte in der Werft sind vorbei! Ruud konnte das Weihnachtsftest bereits
wieder im Hafen von Harderwijk auf der Meridiaan verbringen. Nach vielem Schweissen,
Schleifen und Lackieren sind die heftigen Kollisions Schäden am Rumpf repariert.
Man sieht von aussen überhaupt nichts mehr. Ein Glück, dass die großen
Löcher über der Wasserlinie waren! ! Innen
muss er jetzt alles neu ausbauen. Es gibt viel zu tun. Ihm und allen, die ihm
helfen drücken wir die Daumen, daß alles rechtzeitig zum Beginn der
Saison im April fertig ist. Dann aber wird es für die Gäste und vor
allem für Ruud auf der Meridiaan noch schöner und komfortabler (!)
werden. Ruud wird es sich zukünftig wohl zweimal überlegen, ob und
wem er sein Schiff überlässt, wenn er mal kurz verreisen will.
Der
Winter in Holland brachte zum Jahreswechsel 2003 auf 2004 einen Neujahrstag
in weiß. Seltenes Glück an der Nordseeküste vor Den Helder:
Verschneite Dünen im steifen Nordwest, traditionelles Neujahrsbaden der
verrückten Friesen und Holländer im 7 Grad kalten Nordseewasser und
0 Grad Luft mit viel Wind und Schnee... Verschneite Häfen und Schiffe,
Väter, die ihre Kinder überraschen, indem sie mit der Schubkarre dicke
Schneekugeln in den Vorgarten fahren, um dort einen Schneemann zusammenzubauen.
Von
einer ganz anderen Seite haben wir Holland gesehen, als wir über über
Neujahr nicht mit dem Segelboot, sondern mit einem gemieteten Wohnmobil unterwegs
waren. Besonders
beeindruckt die Heide- und Dünenlandschaft bei Harderwijk am Veluwe Meer.
Es ist die Heimat von Ruud. Hier ist er aufgewachsen und er erklärt uns,
wo wir parken können, aussteigen und ein paar Schritte durch den Kiefernwald
gehen sollen. Und dann: Eine andere Welt. Unerwartet und überrascht stehe
ich plötzlich in einer Landschaft, die gar nicht in das Bild passen will,
das ich vorher von Holland hatte.
Keine
grüne Platte, mit Kanälen dazwischen. Keine graugrünblaue Platte
mit Segeln drauf. Keine Dämme mit Windmühlen. Keine Kühe, Gänse,
Enten und schon gar keine Brücken, Molen, Stege, Leuchtfeuer, Schiffe oder
Fischbuden. Auf der Hulhorster Bosrand-Route kann man zu Fuß durch das
Naturschutzgebiet wandern - stundenlang. Wer hier unterwegs ist, kann sich dem
Zauber der Landschaft wohl kaum entziehen. Besonders beim richtigen Wetter (neblig,
dunstig, kalt) und zur richtigen Tageszeit (Dämmerung) und mit ein wenig
Phantasie fühlt man sich wie in Mittelerde auf dem Weg nach Mordor - zum
Glück ohne Ring...