JUGENDSEGELN
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Die
Lageschieber - Jugendsegelwochen sind Veranstaltungen im Rahmen
der Jugendarbeit der Evangelischen St. Georgsgemeinde Steinbach
Ts.
Wir segeln regelmäßig am Ende der Sommerferien
für Hessen mit meistens zwei
traditionellen Plattbodenschiffen durch das Ijsselmeer und die friesische Waddenzee zu den Westfriesischen Inseln. Wir sind unterwegs mit Jugendlichen im Alter
von 13 bis 17 Jahren. Es sind auch schon junge Erwachsene auf selbstverwalteten Schiffen mit mit uns gefahren.
Jeder Tag ein Segelerlebnis. Jeder Abend ein Hafenerlebnis. Wir
segeln als Crew unter Anleitung der Skipper selbstständig die
Schiffe. Wir lernen mit dem Schiff, den Segeln und dem Wetter umzugehen.
Wir lernen die verschiedenen Manöver unter Segel und auch unter
Motor im Hafen.

Wir versorgen uns selbst und kochen gemeinsam unsere
Mahlzeiten an Bord.
Seit fast 20Jahren ist das Lageschieber-Jugendsegeln eine Highlight und willkommene Alternative zum klassischen Sommerferien-Urlaub!
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Hier unser Törnbericht von unserer Segelreise 2019!
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Wir wollen bewusst umgehen mit Wetter. Was ist eigentlich Wetter? Wir sind abhängig vom Wind, den wir nutzen. Nicht, um da hin zu kommen, wo wir hin wollen - sondern mit der Erlaubnis des Windes dahin zu segeln, wo es geht. Was sagen uns Wolken und das abendliche Licht? Was bedeutet der Hof um den Mond?
Nachts an Deck Sternschnuppen beobachten, Erklärungsversuche für komische Wolken und hoffen auf Wind ohne Regen . . .
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Die Ambition zum Segeln mit Jugendlichen und das damit verbundene Konzept gibt es seit 1994:
Segeln als Naturerlebnis
Segeln auf traditionellen Schiffen ist für uns mehr als eine Fun-Sportart, bei der Wasser, Wind und Wellen oft nur als Krücke für den individuellen Adrenalin-Kick oder als Kulisse für maximalen Chillout im Strandkorb herhalten müssen.

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Eine gute Seemannschaft
Ein Boot oder ein Schiff unter Segeln fährt, egal ob schwache oder starke Winde, immer nur so gut und sicher, wie die Crew es führt, die Segel einstellt und die Fallen und Schoten bedient, Kurs hält. Wir üben uns in Verantwortung, Gemeinsamkeit, Disziplin und Verlässlichkeit.

Oft werden wir uns körperlich anstrengen, wir ziehen an einem Strang.
Wir drücken uns nicht bei widrigem Wetter. Segelmanöver auf weit über 150 Tonnen schweren Schiffen werden sehr selten nur zum Spaß gefahren - egal ob es regnet oder der Wind bläst, die Sonne knallt oder eigentlich gerade dringend unter Deck gechillt werden muss. |

"Klar zur Wende!", "Klüver setzen!", "Besan runter!", "Piek dabei!", "Backstag fest!" "Großschot mittschiffs!". . . Klare Ansagen. Manöverkommandos sind keine Bitten. Wir sorgen dafür, dass Manöver klappen. Schnell und sicher. Wir können lernen: Kurs halten, wenden, halsen, anlegen, ablegen, Knoten knüpfen und sehr viel mehr. |
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Ordnung und Gruppe
Auf engstem Raum leben wir zusammen und kommen miteinander aus. Wir akzeptieren Regeln und Sanktionen (keine Drogen). Wir klären unsere Konflikte (wenn es dran ist). Wir kochen und essen gemeinsam unsere eingekauften Sachen. Wir beginnen und beenden unsere Mahlzeiten gemeinsam. Wir halten das Schiff, die Kombüse, den Salon und unsere Kabinen sauber. Wir sind sparsam mit den Ressourcen Wasser und Energie. Wir beteiligen uns an Gemeinschaftsaktionen und schließen andere nicht aus. Wir betreiben aktiv Integration und achten aufeinander. |
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Transzendenz und Spiritualität
Erfahren und erleben - auch lernen. Natur ist schön, gesund, weit, großartig, faszinierend, mächtig - auch bedrohlich. Und so viel mehr. Wir lernen etwas über Respekt, Andacht und Demut, gehen mit unserer Furcht um. Wir erkennen etwas über unseren Glauben, unsere Wertvorstellungen.
Wir sind dankbar für die Möglichkeit, gemeinsam zu segeln, beisammen zu sein, die Situation zu genießen.
Und wir feiern das Leben, brechen die Wellen - und haben Spaß! |
Nach Sicherheit und guter Seemannschaft kommt sofort der Spaß!
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Besonderen
Laune macht das Segeln bei starkem Wind! Wir sind alle an Deck und
geben unser Bestes! Weil auf den traditionellen Plattboden-Schiffen alles
per Hand funktioniert, fallen die Manöver auch mal sportlich aus.
Hier gilt es, die Leinen nicht nur einfach anzufassen, sondern mit aller
Kraft dran zu ziehen! Wer´s probieren will, geht auch mal ans Ruder
oder lässt sich erklären, wie das mit der Seekarte funktioniert,
wie man durch das Fahrwasser steuert, wie die verschiedenen Knoten gemacht
werden und vieles mehr. |
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"Schlechtes"
Wetter heisst bei uns nicht: "Schlechte" Laune! Wir wissen:
In Holland hat Wind oft etwas mit Regen zu tun - wir setzen die
Kapuzen auf - und haben oft mehr Spaß als wenn wir bei Flaute in der Sonne
zu braten! |
Aber
auch die Schönwetter-Tage bringen natürlich ihren Spaß-Faktor.
An Deck liegen, den Anker werfen bei Flaute und Sonne und vom Schiff aus
baden gehen, sich kennen lernen, Inseltouren zu Fuß oder mit dem Fahrrad
unternehmen. Guckt euch die Galerien an, die geben euch einen Eindruck davon,
wie es bei uns zugeht! |
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Nordsee. Trocken
gefallen!
Immer wieder ein Erlebnis im Wattenmeer, der weltweit einzigartigen Gezeitenzone - ein paar Autostunden vor unserer Haustür.
Wenn der Skipper sich gut im Watt auskennt, liegt man an spektakulären Stellen . . . |
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Das Wasser kommt wieder zurück.Der Mond lässt los. Noch ein paar Minuten und man muss schon wieder schwimmen- so, wie das Schiff. Bald könnten wir weiter. Oder bleiben wir nach dem schönen Sonnenuntergang vor Anker liegen? Ein bisschen Schlaf wäre ja vielleicht nicht schlecht. |
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Manchmal ist es nicht schlecht, wenn ein/e Jugendbetreuer/in schon mal gesegelt ist. Das kann hilfreich für die nautische Crew, den Skipper und den Matrosen sein.
Der Betreuer versetzt sich gelegentlich seine eigene Jugend zurück und erinnert sich an die Zeiten der Rebellion, des Frechseins, der Widerworte, der spontan und authentischen Impertinenz, der so sympathisch unbraven Phase der Abnabelung von allem, was versucht, das eigene Selbst zu dominieren - Leinen los! Frei sein - wunderbar...
Spätenstens hier wird Segeln ein guter Raum, Freiheit zu probieren.
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