Ein paar persönliche Worte und nicht nur vom Segeln...

 

nicht groß genug? - click!Wir freuen uns, dass ihr unsere Seiten besucht und wollen uns kurz vorstellen: Wir sind Andreas Mehner (ohne Kappe) und Herbert Lüdtke. Wir wollen versuchen, euch die Art wie wir segeln, näher zu bringen.

Andreas hat seit 1987 ein Fotoatelier in Steinbach im Taunus und macht Fotos, Plakate, Broschüren und dererlei Dinge. Auch diese Internet Seiten sind sozusagen auf seinem Mist gewachsen. Herbert ist seit 1989 evangelischer Pfarrer in Steinbach und wie viele glauben, macht er wohl den konkurrenzlos interessantesten Gottesdienst der nördlichen Hemisphäre. Kurz nach dem Herbert seinen Dienst in Steinbach begann, hat er den Sohn vom Andreas getauft. Schon während und nach dem Taufgespräch wurde bald klar, dass es da zwei Seelen gibt, die auf dem Weg sind, ein Kopf und ein Arsch zu werden.

Eine der wichtigsten Früchte dieser Verbindung sind die unvergessenen Väter-Kind-Wochen im französischen Belmont. Alljährlich mehrere Gruppen von Vätern versuchten eine Woche lang ohne die Mütter mit ihren Kindern im Alter von 1/2 bis 12 Jahren - und untereinander klarzukommen. Bis heute lebt die Idee weiter, - Selbst Väter aus den ersten Tagen sind nach wie vor regelmäßig mit ihren Kindern im Sommer unterwegs...

Die seit 1995 gemeinsamen und immer intensiver werdenen Segelaktivitäten tragen nun auch schon seit einigen Jahren ihre Früchte: Die immer beliebter werdenen Jugend-Segelwochen in Holland und das Männer Segeln im Mittelmeer. Andreas hat mit seiner Sibylle ein kleines Boot in Kroatien und Herbert segelt regelmäßig mit seiner Debbie Charterboote. Die Mädels von den beiden sind auch DSV-lizensierte Seglerinnen und strafen alle Unken - ja, ja - aber zumindest die Regel - Lügen, die da behaupten: "Männer und Frauen an Bord geht nicht."

Die neueste Frucht und umfassende Betrachtung einer Einstellung zum Segeln dürfte Herberts Buch sein, welches gerade entsteht. Zur Zeit als Gast und Ausbilder im Segel-Zentrum Elba bei Helga und Gereon beginnt er mit den ersten Kapiteln.

Für die, die sich´s unbedingt reinziehen wollen, noch ein bischen philosophisches:

Wir denken, daß unsere Lebenslagen viel mit der Schräglage eines Segelbootes zu tun haben. Anders gesagt: Das Leben ist wie das Segeln! Gute, weniger gute und auch schlimme Erlebnisse und Erfahrungen prägen uns im Laufe des Lebens. Wir haben gelernt, auf unsere Weise damit umzugehen. Wir haben alle unsere eigene Art, Situationen zu begegnen, sie zu meistern. Schule, Eltern, Beruf, Karriere, Familie, Kinder, Freundschaft, Verpflichtung, Verantwortung, Glück, Enttäuschung - wie lang ist eigentlich die Liste der Einflüsse, die auf uns einwirken uns prägen und zu dem machen, was wir sind?

Mal ehrlich: Wir sind doch auf unsere Weise wohl alle mehr oder weniger schräg drauf? Und da stellt sich die Frage: "Wie schräg darf man eigentlich sein, um trotzdem noch stabil durchs Leben zu gehen?" Diese und andere Fragen beantworten sich von selbst und auf die schönste Art und Weise, wenn wir segeln!

1. Leinen los! Alles was bleibt, ist die hoffentlich nette Crew auf dem nun frei schwimmenden und hoffentlich nicht untergehenden Boot! Die sichere Verbindung zum Land lösen heisst, Vertrautes, Gewohntes und vermeintlich Sicheres verlassen. Der erste Schritt, ein Wagnis zu begehen, das erste Agieren, um etwas Neues und Unbekanntes erleben zu können. Wenn wir die Leinen los werfen, trauen wir uns was, wir lassen uns auf etwas ein, wir sind ein bischen mutig. Wir wollen etwas bewahren oder vielleicht etwas Verlorenes wieder finden und hervorholen,, etwas tun gegen das Verzagen, die Ängstlichkeit, das Phlegma, die Erstarrung und die "immer so weiterlichkeit".

2. Segel setzen! Wer Segel setzt, stellt sich auf etwas ein, auf das was ist und auf das, was kommt. Wir setzen mal ausnahmsweise nicht durch, was wir gerade wollen. Die Natur mit Wind und Wellen, mit Strömung und Gezeiten macht uns ein Angebot, welches wir nutzen dürfen. Wir wollen vorausschauend segeln und dabei kreativ und sicher mit wechselnden Situationen umgehen. Er treibt uns vor sich her, er kommt von der Seite oder er kommt uns entgegen - Der Wind soll uns ein Verbündeter sein - und kein Gegner. Wollten wir gegen ihn kämpfen - wir würden so wie so unterliegen, und wir würden uns nur selbst weh tunl. Doch wir wollen ihm zuhören, ihn fühlen und verstehen, und dann uns und unsere Segel auf ihn einstellen. Wer gelernt hat, dem Wind zuzuhören, der kann sich ja mal fragen, ob er sonst so im Leben auch richtig zuhört - seiner Frau, seinen Kindern, Freunden, Verwandten, seinem Chef, den Mitarbeitern, Kunden oder wem auch immer. Segel stehen immer nur in einer einzigen Stellung richtig für die aktuelle Situation. Sich ständig ändernde Situationen sind für uns eine der gerne angenommenen Herausforderungen. Immer wieder macht es uns große Freude, wenn wir als Crew auf dem Boot oder im richtigen Leben erkennen, das Richtige getan zu haben, um mit Sicherheit und mit Leichtigkeit weiter zu kommen.

3. Lage schieben! Der Wind ist da, und er zeigt uns oft, was wirklich mächtig ist. Wir verabschieden uns von unserer trügerischen Gewissheit, alles steuern zu können, alles im Griff zu haben, Zentrum und Wille zugleich in einem System zu sein, welches wir selbstherrlich gestalten. Wir erkennen, daß wir ein Teil sind von einem Ganzen, ein winziges Teil von etwas wunderbar Großem und Gewaltigem. Wir, auf unserem geradezu lächerlich kleinen Boot, erfahren was von Ehrfurcht und von Demut - wir werden auf die Seite gelegt und plötzlich sind nicht mehr wir es, die die Puppen tanzen lassen, nicht wir fahren mit den Anderen Achterbahn - ganz im Gegenteil Wir sind die Puppen in der Achterbahn einer höheren Macht. Doch wenn wir immer noch richtig zuhören, und verstehen, kriegen wir auch raus, was wir zu tun haben, damit Achterbahn fahren Spaß macht! Wir reffen die Segel, wir trimmen die Lieken und das Rigg. Wir probieren immer wieder aus, was geht, was für uns möglich ist. Wir lassen uns herausfordern, ja - aber wir lassen uns nicht provozieren. Wir können´s fühlen und sehen: Mensch, Boot, Natur - alles ist aufeinander bezogen. Harmonie im Zusammenspiel der Kräfte. Es funktioniert! Wir erleben das sprichwörtliche Eins-Sein. Wir sind glücklich erfüllt und dankbar, daß wir das nun schon so oft erleben durften.

Wir wollen dieses Erleben teilen! Mit allen, die sich im Vorstehenden ein wenig wiederfinden und sich trauen, mal eine eMail zu schreiben, anzurufen oder was im Gästebuch zu hinterlassen.

Vielen Dank, für eure Geduld beim Lesen.

Andreas

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